Insel-Leben

Hier mal wieder ein neues Update von uns Insulanern. Die letzten drei Tage haben wir das Strand- und Inselleben genossen und uns Zeit gegeben uns zu akklimatisieren. Vorgestern haben wir uns ein Kajak ausgeliehen und wollten zu einem Strand paddeln, von dem es hieß, es sei einer der schönsten und unberührtesten Thailands. Von unserer Unterkunft konnte man die Landzunge schon erahnen und so dachten wir wäre es kein Problem für uns die etwa 3,5 km dort hinzupaddeln. Natürlich haben wir die Strömung, Gegenwind, 35 Grad und die Tatsache, dass wir noch nie zusammen in einem Kajak saßen total unterschätzt. Auf dem Hinweg haben wir uns daher viel Zeit gelassen und haben immer mal wieder an einsamen Strandabschnitten angelegt und uns im warmen Wasser ausgeruht bis wir zum Ziel kamen. Es ist wirklich wunderschön dort, allerdings legten alle paar Minuten Touristenboote an und somit hatten wir das Paradies nicht wie gehofft für uns allein, sondern mussten es mit Scharen von Chinesen (die Herren mit Schwimmwesten im knietiefen Wasser und die Damen perfekt geschminkt mit großen Sonnenhüten und Selfie-Stick), großen und kleinen Krebsen und sogar einem Büffel teilen, der hier – festgebunden an einem kleinen Pflock – in der Nähe des Gebüschs graste.

Da wir wussten, dass gegen 17 Uhr die Ebbe wieder einsetzt, machten wir uns (leider wieder bei Gegenwind) auf den Rückweg. Die Kräfte und Trinkvorräte schwanden, die Temperaturen und die Körpertemperatur stiegen und wir waren echt froh als wir wieder bekannten Boden unter den Füßen hatten.

Maddis hatte sich bei dieser Unternehmung wohl etwas verausgabt und so stand gestern nur pure Entspannung am Pool, Strand und der Veranda auf dem Plan. Neben uns sind nur wenige andere Gäste da und so hat man hier wirklich viel Ruhe und Zeit für sich.

Für heute Stand dann unsere „4 Insel Bootstour“ auf dem Plan für die wir uns an Stelle eines unverschämt teuren (und wahrscheinlich „überlaufeneren“ und überbewerteten) Trips zum „James Bond Felsen“ entschieden hatten. Wir befinden uns immer noch in der Regenzeit, was hier bisher jeglich bedeutete, dass es manchmal kurz tröpfelte und wir es als willkommene Abkühlung empfanden. Nach längeren Schauern nachts, freuten wir uns also zunächst, dass bei Start unser Tour die Sonne schien und Mr. Long, der Kapitän und Guide unseres Longtail-Bootes uns zu den ersten Kalksteininseln der Phang-Nga Bucht schipperte. Jede der kleinen Inseln die hier aus dem Meer ragen hat etwas anderes zu bieten. Sei es gefrässige Makaken auf „Monkey Island“, ein einsamer Strand mit Pudersand bei Insel Nummer 2 oder vielfältiges Unterwasserleben (mit Seeigeln, Zebrafischen und auch Clownfischen) bei unserem Schnorchelstopp. Genau an diesem fing es dann leider heftig an zu regnen. Erst standen wir noch in Bikini und Badehose an Deck und lachten drüber. Dann Zwang uns der starke Regen und die nicht vorhandene Sicht zu einem längeren Stopp im Inneren des Bootes. Dadurch hatten wir allerdings Zeit uns mit Mr. Long zu unterhalten, der uns von dem Tsunami 2004 und seinem schweren Schicksal berichtete. Er selbst hatte damals mit ein paar Narben knapp überlebt aber seine Frau und Kinder für immer verloren… Puh, was für eine Geschichte!

Er wolle uns aber jetzt nicht runterziehen, sondern „happy“ machen und uns so steuerte er uns bei etwas nachlassenderen Regen durch die Felsformationen in die Lagune der „HONG BUCHT“. Karstfelsen rundherum und in der Mitte seichtes, hellgrünes Wasser. Näher an den Felsen dichte Mangroven und wenn man den Blick nach oben schweifen lässt sieht man Höhlen und entdeckt die Fledermäuse die hier auch tagsüber rumfliegen. Neben uns war ein weiteres Longtailboot, dass durch auflaufen auf einen Stein ein Loch im Boden hatte. Herrlich, was man manchmal so erlebt. Aber keine Angst, die Touristen an Bord wurden an ein anderes Schiff übergeben und Mr. Long und Maddis halfen das Boot auf eine Sandbank zu schieben, wo es auf den „Abschleppdienst“ aus Phuket warten sollte.

Danach fuhren wir noch auf eine weitere kleine Insel, auf der ausser uns keine Menschenseele war – wieso auch bei Regen :-D.

Tja, gegen das Wetter kann man einfach nix machen. Etwas ärgerlich, dass der wettertechnisch gesehen schlechteste Tag der Woche ausgerechnet auf unser Tour fiel, aber dennoch war es ein ganz tolles Erlebnis. Und ob man nun von oben oder unten nass wird, ist am Ende des Tages auch egal!

Wenn das Wetter es morgen besser mit uns meint, wollen wir mit einem Roller noch ein bisschen mehr unsere Insel erkunden – falls nicht, machen wir es uns einfach auf unserer Veranda gemütlich, beobachten weiterhin die Geckos, die unsere Keksbrösel aufessen, die Katzenbabys die ihre Welt erkunden oder kümmern uns um den weiteren Verlauf unseres Trips, denn Samstag geht es wieder ans Festland!

 

5 Kommentare bei „Insel-Leben“

  1. Mensch das wird ja immer atemberaubender bei euch. Von so einer Reise können Markus und ich nur träumen. Deshalb freut es uns umsomehr, dass ihr uns mit euren Bildern und Geschichten daran teilhaben lasst.
    Genießt die vorerst letzten Tage auf der Insel und einen guten Start auf dem Festland.

    1. Danke dir! Das freut uns, dass ihr uns so fleissig folgt! Gerade für dich als Taucherin gibt es hier bestimmt auch ein paar tolle Spots und Markus wäre genauso viel am fotografieren wie ich! 😀

  2. Ich dachte, ihr wolltet keinen Touristen-Nepp mitmachen? Pfeif auf den James Bond-Felsen.

    1. Die Tour ging Preis-Leistungsmässig. Immerhin hatten wir eine Tour nur für uns zwei und unser Kapitän hat uns immer versucht „gegen“ den Touri Strom und zu einsamen Inseln zu schippern! Wir haben auch erfahren wie wenig er dabei verdient, und er hat sich wahnsinnig über unser Trinkgeld gefreut.

  3. „Gegen den Touri-Strom“ klingt so, wie ich euch kenne. Jedenfalls lernt ihr eine Reihe interessanter Menschen (wenngleich mit traurigem Schicksal) kennen. So bekommt ihr ein authentischeren Eindruck des Landes. Prima!

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