Was soll man sagen – man fühlt sich an einem Ort immer gleich wohler, wenn auch die Unterkunft einfach stimmt! Nur 1.5 km von der Stadt entfernt haben wir über Airbnb ein kleines, süßes Bungalow bei unserer Gastgeberin gefunden. Schon bei unserer Ankunft begrüsste uns nicht nur Nouth herzlich, sondern auch ihre vielen Hunde und Katzen (und eine Ente). In ihrem kleinen Paradies umgeben von den Karstbergen und den Reisfeldern vermietet sie sechs kleine Bungalows die zwar einfach, aber liebevoll eingericht sind.
Kaum angekommen gibt es dann auch schon einen heftfigen Regenschauer und so machen wir es mit Kissen auf der Veranda und einem „Iced Coffee Lao“ gemütlich und freunden uns mit den Vierbeinern an.
Nach dem Regen folgt zum Glück wieder strahlender Sonnenschein und so radeln wir wieder einmal über die Dörfer zu dem Café des SaeLao Projekts. Hier unterstützt man mit dem bestellten Essen und den Fruchtshakes die Bildung von Schulkindern und fördert die umliegenden Dörfer nachhaltig Obst und Gemüse anzubauen.
Und so lauschen wir bei unserem leckeren Mittagessen gespannt den Gesprächen der etwa zehn freiwilligen Helfern aus aller Welt, wie der Schulplan diese Woche aussieht. Viele Kinder haben hier wenig bis gar keine schulische Bildung (da diese nicht kostenfrei ist) oder brechen diese frühzeitig ab um den Eltern bei der Farmarbeit zu helfen. Ausserdem lernt man durch die Speisekarte ein paar Vokabeln laotisch.
Frisch gestärkt radeln wir weiter zu unserem nächsten Ziel, dem „Namxay Viewpoint“. Und ihr könnt es euch schon denken – es geht mal wieder steil bergauf. Der Weg ist wirklich nicht gerade leicht, man klettert mehr als dass man wandert und durch den Regen am Vormittag ist es zusätzlich noch rutschiger. Aber wieder einmal werden wir für unsere Mühe belohnt – der Blick von dort oben ist einfach unbeschreiblich schön! 360 Grad Rundumblick über die wunderschöne Landschaft. Wir bleiben für einige Zeit ganz andächtig da oben sitzen, geniessen die Ruhe, schiessen ein paar Fotos und müssen uns dann leider wieder auf den beschwerlichen Weg in der Abenddämmerung nach unten machen.
Zurück in der Unterkunft haben wir uns das Abendessen echt verdient. Rotes Curry mit Gemüse und Reis und gebratene Nudeln – frisch zubereitet von Nouth und sooo lecker! Und dann kommt auch schon der Onkel von Nouth zu uns mit einer Flasche „Lao Whiskey“. Hui hui hui – der Schnaps aus Sticky Rice hat es echt in sich. Müde und etwas beschwipst fallen wir ins Bett.
Am nächsten morgen und nach einem Frühstück mit Papayas aus dem eigenen Garten radeln wir notgedrungen wieder Richtung Stadt, denn wir müssen unsere Weiterfahrt organisieren. Da es aber so unglaublich heiss ist, entscheiden wir uns erstmal dazu ein schattiges Cafe aufzusuchen, welches hausgemachtes Eis und Lao Kaffee anpreist.
Kaum hingesetzt werden wir von einem oberkörperfreien Norweger älteren Semesters begrüsst – dem Besitzer des Guesthous/Cafe/Bibliothek/Sammelsuriums…
Nur ein paar Sekunden später gesellt sich auch noch ein Chinese zu uns (es ist ihm ebenfalls zu heiss und es gibt nur einen Tisch). Und so passiert es, dass sich ein Norweger, zwei Deutsche und ein Chinese angeregt über das Reisen, das Leben, Literatur und Politik unterhalten – herrlich und unglaublich interessant! Stunden später hatten wir nicht nur nützliche Tipps für unsere Reise, sondern auch gleich einen Dolmetscher, der uns beim buchen des Busses nach Luang Prabang half.
Ein letztes Mal schauen wir uns den Sonnenuntergang an den Reisfeldern an und wie die Kühe von den Feldern und der Strasse zurück in den Stall getrieben werden (am Nachmittag verirrte sich schon eine Kuh in unseren Vorgarten). Und beim Abendessen konnten wir wieder nicht den Lao Whiskey des Onkels verwehren.
Am nächsten morgen hiess es Abschied nehmen von Vang Vieng, Nouth und unseren liebgewonnen Vierbeinern und vorbereiten auf unsere 4 stündige Fahrt nach Luang Prabang. Wie die verlief und was wir hier so erleben, erfahrt ihr dann im nächsten Eintrag!
So eine schöne Geschichte 🙂
Ich bin gespannt wohin die nächste Station führt.