Kambodscha – Siem Reap

Am Nachmittag geht es mit dem Flieger von Chiang Mai wieder einmal nach Bangkok, um dort in eine Propellermaschine nach Siem Reap umzusteigen.

Spät abends kommen wir an dem kleinen, aber gut besuchten Flughafen in Kambodscha an. Durch die vielen Touristen aus aller Welt und den größeren Reisegruppen dauert die Einreise-Prozedur mit den „Visas on Arrival“ leider etwas länger. Geld, Pass und Foto werden abgegeben und alles wandert durch die Hände mehrere Beamter (um die 6-8 Mitarbeiter nebeneinander), bis man letztendlich aufgerufen und seinen Pass samt Visa wieder ausgehändigt bekommt.

Draußen wartet derweil schon ein Tuk-Tuk (die hier wie kleine Kutschen aussehen) vom Hotel, dass uns kostenfrei zu unserer Unterkunft bringt.

Etwas abseits des Stadtzentrums haben wir uns hier für super-günstige 12 Euro die Nacht ein wunderbares kleines Hotel gebucht (mittlerweile buchen wir fast alles über Agoda). Ein großes, nettes Zimmer, 2 Swimmingpools, kostenloser Tuk-Tuk Shuttle in die Stadtmitte und wahnsinnig aufmerksame Mitarbeiter. Bei der Ankunft werden wir herzlich mit Drinks und kalten Handtüchern begrüßt und ausführlich über die Sehenswürdigkeiten informiert. Preis-Leistungsverhältnis: Excellent!

Beim Gespräch und dem Blick auf die Karte wird uns klar, wir haben die Größe der ganzen Tempelanlagen im Angkor Park total unterschätzt. Auf einer Gesamtfläche von mehr als 200 km² wurden bis heute mehr als 1000 Tempel und Heiligtümer unterschiedlicher Größe entdeckt. Puh! Welche Tempel wollen wir davon sehen, wie viel Zeit und Budget haben wir dafür?

Unseren eigentlichen Plan mit dem Fahrrad alles zu erkunden, schmeißen wir über den Haufen. Zu groß das Gebiet, zu drückend die Hitze und zu verlockend das Angebot eines privaten Tuk-Tuk Fahrers.

Nachdem wir am nächsten Tag unseren 3-Tages Pass für Angkor für stolze 62 Dollar erworben haben, nehmen wir uns einen ganzen Tag nur für den berühmten Angkor Wat Tempel Zeit. Da wir etwas später als die großen Reisegruppen dort angekommen, können wir in Ruhe dieses unglaubliche Bauwerk und UNESCO Weltkulturerbe genießen und sind wirklich beeindruckt. Schon so oft hatte ich die Bilder davon gesehen und nun stehen wir live davor und es ist überwältigend. Ich weiss nicht, ob ich jemals einen imposanteren Ort gesehen habe. Für den Moment fällt mir definitiv keiner ein.

Dieses Jahrhunderte alte Bauwerk steht so schön in dieser tollen Landschaft und birgt so viele Details, dass man mit jedem Schritt neues entdeckt. Wir wandeln durch die Gänge, erklimmen Stufen und sagen fast minütlich „Wahnsinn!“ und „Unglaublich“.

Nach etwa vier Stunden werden die Beine müde und die Sonne immer kräftiger. Wir fahren zurück ins Hotel und erfrischen uns im Pool und an der Bar.

Für den nächsten Tag haben wir uns die „kleine Runde“ mit den bekanntesten und sehenswertesten Anlagen und Ruinen vorgenommen.

Morgens um zehn steht unser Fahrer mit seiner „Kutsche“ bereit und setzt uns bei den Sehenswürdigkeiten ab, wartet stets davor auf uns (manchmal stundenlang) und versorgt uns mit Wasser. Das ganze kostet zusammen 15 Dollar und ist für uns die bequemste Art in kurzer Zeit viel zu sehen. Vor allem der Bayon-Tempel mit seinen „Steingesichtern“ und die Ruinen von Ta Prohm (ja das ist der Tomb Raider Tempel) umgeben vom Dschungel sind echte Highlights!

Für meinen traditionellen Rock, den ich mir in Laos gekauft habe und der ein „Khmer“-Muster hat, ernte ich von den Einheimischen viele Daumen hoch und Komplimente – das freut mich natürlich.

Nach etwa 9 Stunden, 9 Tempeln und 600 Fotos, schlafen wir auf dem Rückweg fast im Tuk-Tuk ein.

Noch müde von der Erkundungstour vom Vortag, relaxen wir am nächsten Morgen ein bisschen am Pool und brechen erst am Nachmittag ein letztes Mal Richtung Angkor Archaeological Park auf, um die Sonne beim untergehen von einem Tempel aus zu betrachten.

Danach gehen wir noch einmal in den Stadtkern. Der gefällt uns persönlich leider weniger gut. Zu viele nervige Tuk-Tuk Fahrer (es werden hier schon T-Shirts angeboten mit: No, I don’t need a Tuk-Tuk. Also not tomorrow) und wenig sehenswertes. Natürlich gibt es wieder einen Nightmarket, aber neu für uns sind die vielen mobilen Bars, die abends am Straßenrand aufmachen und mit billigen Drinks und lauten Bässen um Gäste werben.

Wir kaufen uns lieber noch „Deep Fried Ice Rolls“ (frisch zubereitetes Eis auf einer Kälteplatte) und beobachten das Treiben.

So schnell vergingen die Tage hier in Siem Reap – wir haben längst nicht alles gesehen, was wir uns vorgenommen haben, brauchen aber nach den vielen Erlebnissen und gelaufenen Kilometern endlich wieder ein bisschen Meer und Erholung. Deshalb geht’s morgen weiter auf eine kleine Insel, von der wir schon so viel schönes gelesen haben – nach Koh Rong!

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3 Kommentare bei „Kambodscha – Siem Reap“

  1. Und wieder ein weiteres Highlight für euch! Beeindruckend. Ich finde gut, wie ihr es schafft, die Balance zwischen Kultur, Umwelt/Natur, Entspannung und Menschen/Kulturen kennen lernen, zu finden.

    1. Danke! Die Menschen kamen diesmal fast zu kurz in Siem Reap. Das liegt einerseits am straffen Programm, andererseites sind die Leute hier wesentlich schüchterner und zurückhaltender, dafür aber sehr, sehr freundlich. Mit dem Tuk-Tuk die Tour zu fahren war natürlich nicht am umweltfreundlichsten. Aber wir haben gesehen, dass der erste E-Bike Verleih aufgemacht hat. Das hätte uns auch gut gefallen! Beim nächsten Mal dann 😉

  2. Woaw toll! Bin beeindruckt von den tollen Bildern! Muss schnell den nächsten Bericht lesen 🙂

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