Was sich für manch einen wie ein schwäbischer Ausruf anhört, ist hier in Vietnam der Name der Hauptstadt des Landes. Nach unserem Ausflug in die Halong Bay kommen wir abends wieder zurück in die Millionenmetropole – und sind wieder mitten drin im Gewusel. Unser Hostel liegt sehr zentral in der Altstadt, mit ihren 36 Gassen die alle irgendwie gleich und doch total anders sind. Bei jedem Schritt den man hier macht muss man hochkonzentriert sein. Überall Motorroller, Fahrräder, Autos, Straßenhändler…puh…
Dazu noch ein Hup- und Klingelkonzert und die (teils vom Tonband abgespielten) Rufe der mobilen Essensverkäufer gepaart mit mal mehr mal weniger gut riechenden Düften.
Trotzdem macht es irgendwie Spass hier durch die Gassen zu schlendern, gerade weil man an jeder Ecke wieder etwas Neues entdeckt. Auf dem wenigen Platz der Gehwege (meistens parken überall die Motorroller) sind dann überall noch die kleine Plastikhocker der Garküchen oder deren Kochutensilien. Die Einen schütten den Rest ihrer übrig gebliebenen Suppe oder auch das heisse Fett einfach auf die Strasse, während die Nachbarin mitten in der Stadt ihren Müll vor der Haustür verbrennt. Dazwischen toben die Kinder und streunen die Hunde. Reizüberflutung pur!
Die Häuser sind hier meist sehr schmal, dafür aber hoch. Cafes und Restaurants haben meist mehrere Stockwerke, die durch ein enges Treppenhaus erreicht werden können.
Ein weiteres Phänomen, das historisch begründet ist und noch hier in der Altstadt zu finden ist: meist verkauft der Nachbar genau das Selbe wie der Laden nebenan. In ganzen Straßenzügen führt jeder Laden die gleichen Produkte. Da gibt es die Musikinstrumenten-, die Metall-, die Nähutensilien, die Farben- oder die Gewürzgasse. Vielleicht nicht gerade gut fürs Geschäft, aber so weiss zumindest jeder wo er was finden kann und das ganz ohne „Gelbe Seiten“ oder Google. Dass die Läden dabei auch noch bis oben hin voll gestopft sind und wie ein grosses Durcheinander wirken, passt zu dieser Stadt.
Die alten Traditionsgeschäfte weichen natürlich auch immer mehr den „Made in Vietnam“ Geschäften. Auch hier gibt es überall das Gleiche – gefälschte Markenware. Bei den immer noch kalten Temperaturen um die 17 Grad sind natürlich die Jack Wolfskin und North Face Jacken der Renner. Und so sieht auch jeder Tourist, der von der Kälte überrascht wurde, irgendwie gleich aus :-D.
Wir lassen uns einfach treiben und kommen irgendwann bei einer kleinen Strasse mit Eisenbahnschienen an und was sehen wir da? Personen im Gleis! Was bei uns zu Hause für Zugausfälle und Chaos führt, sieht man in Hanoi gelassen. Hier darf man tatsächlich ein Cafe neben den Schienen aufmachen und Tische und Stühle aufs Gleis stellen. Wir machen Halt und trinken im „Railway Cafe“ guten vietnamesischen Kaffee und erfahren, dass nur 1-2 mal am Tag noch ein Zug vorbeikommt und dann eben alles kurz beiseite gestellt wird.
Auch ein paar interessante Sehenswürdigkeiten hat Hanoi zu bieten. Wir besuchen unter anderem den Literaturtempel. – die erste Akademie des Landes, die 1070 erbaut wurde. Hier lehrte unter anderem der Weise Konfuzius.
Kulinarisch sind wir hier in Hanoi auch bestens bedient: Frische Sommerrollen, Pho-Suppe und für den kleinen Snack zwischendurch: Bánh mì. Leckere belegte Baguettes die hier gerade mal umgerechnet 60 Cent kosten. Und Maddis sein Lieblingssnack: die kleinen warmen, semmelartigen und mit Schokolade gefüllten Teilchen von „King Roti“!
Unsere Zeit hier in Vietnam nähert sich leider schon dem Ende. Gerne hätten wir noch mehr von diesem wunderbaren Land gesehen. Aber wir kommen irgendwann wieder, denn hier gibt es noch so viel mehr zu entdecken!
Wir packen erstmal wieder unserer Koffer, die ein paar weitere Souvenirs beinhalten und fliegen von Hanoi weiter nach Myanmar!
Was für tolle Eindrücke ihr da erhalten habt.
Was ich schon letztens fragen wollte. Habt ihr schon einmal die Reisemüdigkeit erleben müssen?
Kann mir vorstellen, dass diese täglichen Abenteuer auch recht müde machen können.
Ist das so?
Liebste Grüße
Oh ja – an manchen Tagen sind wir echt geschafft von dem vielen Sightseeing und den ganzen Eindrücken. Wir versuchen so früh wie möglich ins Bett zu gehen. Aber wenn man schon mal da ist, sind wir einfach zu neugierig um nur „faul“rumzusitzen :-D. Deswegen haben wir die Strandtage zwischendirn gehabt um Energie zu tanken. Und die Reisetage im Bus, Flugzeug etc. sind dann auch zum erholen da.
Ach jetzt kamen gerade die Fotos:) geil…das Railway Cafe…super Idee. Ganz ganz wunderbar!
Wie wärs, sollen wir das mal an den Gleisen der S2 ausprobieren!? 😉