Spirituelles Bangkok

Buddhas Wat Pho

Wow – hinter uns liegt ein unglaublich schöner Tag mit so vielen neuen Eindrücken, Stories, Gerüchen und Geschmäckern! Hier folgt ein ausführlicher Bericht.

Für heute morgen hatten wir uns mit Artty über die App „WithLocals“ verabredet – einem Anbieter der Einheimische mit Touristen zusammenbringt und man so seinen eigenen privaten Tourguide hat. Da wir uns vorher den Guide über die Webseite selber aussuchen konnten, haben wir uns zum Glück auch sofort am vereinbarten Treffpunkt erkannt.

Als erstes führte er uns zum Buddhistischen Tempel Wat Trai Mit. Zunächst erklärte uns Artty den respektvollen Umgang für Buddhistische Temeplanlagen: Keine freien Schultern, knöchelange Kleidung und Schuhe aus!
Im Inneren des Tempels bestaunten wir die etwa 3 Meter hohe und um die 5 Tonnen schwere Buddha Statue, die wirklich eine ganz besondere Geschichte hat. Denn das die über 700 Jahre alte Figur aus purem Gold besteht, bemerkte man erst 1955 als bei Bauarbeiten die Gipsschicht abbröckelte die man Jahhunderte zuvor anbrachte um den wahren Wert vor Feinden zu verschleiern.

Als nächstes schlenderten wir vorbei an einem Chinesischen Tempel nach Chinatown. Hier hängen die knusprigen Peking-Enten an den Haken, man sieht „Delikatessengeschäfte“ mit essbaren Vogelnestern, Schweinelungen, Haiflossen und überall herrscht an den Restaurants und den Goldgeschäften reges Treiben. Und natürlich gibt es auch hier einen großen Markt auf dem man für kleines Geld Perrücken, Plüschtiere, Koi-Karpfen Plastikschuhe und jede Menge anderes kurioses erwerben kann.

Danach ging es durch ruhigere Gassen zu einem weiteren Tempel – doch diesen schauten wir uns gar nicht von Innen an, den Artty wollte uns dort einen Platz zeigen, an dem er schon als kleines Kind immer gerne vorbeischaute. In einem kleinen Teich leben hier echte Krokodile! Da der Tempel unweit des Flusses liegt haben sich vor Jahren die Tiere hierher verirrt und da es Gesetz ist, keinem Lebewesen innerhalb einer Tempelanlage etwas anzutun, entschloss man sich (auch für die Sicherheit der Mönche und Besucher) den Reptilien ein kleines Zuhause zu bauen. Und seitdem leben und vermehren sie sich hier.

Obwohl es viel mehr als Blumen auf dem Pak Khlong Talat gibt, sind die Markthallen am Fluss in jedem Reisefüher als „Flower Market“ beschrieben. Hier verkaufen die Händler in großen Mengen Blumengestecke, Mangos, Limetten, Papayas, Auberginen und die Frauen und Männer sortieren die Chillischoten und reiben den Ingwer. Für uns kaufte Arrty ein Orchideengesteck und eine Blumenkette, verriet aber noch nicht, was wir damit machen sollten.

Mit der Fähre fuhren wir gemeinsam über den Fluss auf die andere Seite um dort zu einem von Arrtys Lieblingstempeln zu fahren. Zwischen der Baustelle und den Renovierungsarbeiten ist der bei Touristen weitgehend unbeachtete Kanlayanamit Tempel. Hier zeigte uns Artty wie die Thais beten und wir legten unsere Blumen als Opfergabe ab. Als er uns fragte ob wir an „Wahrsagerei“ glauben und uns einen Becher mit Bambusstäbchen hinhielt, wussten wir welches Ritual kommt. Dies hatten wir bereits vor Jahren einmal in Malaysia in einem chinesischen Tempel mitgemacht, aber da ich sowieso auf so spirituelle Dinge abfahre, machten wir auch dieses Mal gerne mit. Man nimmt den Becher mit den nummerierten Stäbchen in die Hand, stellt sich innerlich eine Frage oder äussert einen Wunsch und fängt an den Becher zu rütteln bis ein Stäbchen raushüpft. Bei Maddis sprang die Nummer 15 raus, bei mir wollte es erst nicht so richtig klappen und erst fiel gar kein und dann alle Stäbchen auf den Boden. „Concentrate“, ermahnte mich Artty und er hatte ja recht, ich war innerlich irgendwie gerade unruhig und wusste nicht recht welche Frage ich mir stellen sollte. Einmal durchgeatmet, Augen geschlossen, konzentriert, Becher geschüttelt und siehe da: Nummer 7 sprang raus!

Arrty sagte uns, nicht alle Nummern würden gutes vorhersagen und er würde sehr ehrlich sein, denn sonst käme das Unglück zu ihm. Nun waren wir echt gespannt. Maddis hatte aber das „Glückslos“ gezogen. Er sei auf dem richtigen Weg und solle geduldig sein, gute Geschäfte und Reichtum würden ihn erwarten. Ausserdem hätte er schon seine Seelenverwandte gefunden und er bekäme als erstes einen Sohn geschenkt!

Meine Nummer bedeutete: „Ich solle aufhören, mir immer so viele Gedanken und Sorgen zu machen und mir und meinen Freunden zu vertrauen. Und dass ich doch schon alles habe was man sich wünschen kann. Und wenn ich an eine kranke Person denke, dass diese gesund werden wird.“ Ich sehe manche von euch schon die Augen rollen und dass so etwas auf jeden zutreffend wirken kann. Aber wer mich und Maddis gut kennt, der weiß warum mir bei diesen Worten die Tränen in den Augen standen…

Neben dem Tempel befindet sich eine Schule für junge Mönche, in die wir uns ohne Arrty vor lauter Respekt glaub ich gar nicht reingetraut hätten. Aber die Novizen liessen sich beim Unterricht gar nicht stören und standen sogar für ein Foto mit uns bereit.

Im nächsten Tempel, dessen Name mir leider nicht mehr einfällt, wurden wir dann von einem Mönch gesegnet und wir bekamen ein weißes, geflochtenes Band ans Handgelenk, das uns Glück und Zufriedenheit und Schutz vor bösen Geisten bringt.

 

Zum Abschluss ging es dann zum berühmten Wat Pho Tempel. Die Hauptattraktion ist der berühmte 46 Meter lange und 15 Meter hohe „Liegende Buddha“. Hier drängeln sich die Leute um einen Blick auf die imposante Statue zu werfen und uns ist es fast unangenehm, das Artty uns wieder einmal in die vorderste Reihe schiebt und für uns immer die besten Plätze zum fotografieren frei hält. Neben dem Buddha sind 108 Almosenschalen aufgestellt. Dem Vernehmen nach soll es Glück bringen, in jede einzelne dieser Schalen eine Münze zu werfen. Damit unser Glückslevel noch höher wird an diesem Tag, machen wir natürlich auch das mit und wissen endlich woher das klappernde Geräusch die ganze Zeit herkam.

Neben der ersten und besten Schule für Thai-Massagen sind auf dem Areal von Wat Pho auch noch über 1000 Buddhastatuen und viele kleine und große Stupas zu sehen – allesamt dienen sie als Gräber verstorbener Seelen.

 

Was wir besonders an solchen Touren schätzen, ist nicht nur dass wir die ganzen Geschichten rund um die Sehenswürdigkeiten erfahren, sondern auch gleich sämtliche Fragen rund um richtiges Verhalten in dieser so gegensätzlichen Kultur stellen können und ausserdem dabei einen kleinen „Sprachkurs“ erhalten. Arrty ist wirklich ein ganz liebevoller Mensch, der seinen Nebenjob als Guide wirklich gerne macht und sich rührend darum gekümmert hat, dass wir immer genügend Wasser zum trinken haben und wir alles sehen und erfahren können, was wir uns vorgestellt hatten. Zusätzlich konnte er uns weitere nützliche Tipps für Thailand geben und hat uns seine Nummer gegeben, damit wir ihn jederzeit gerne kontaktieren können wenn wir bei irgendetwas Hilfe brauchen.

Eigentlich müssten wir jetzt erstmal die ganzen Eindrücke verarbeiten, aber keine Zeit – gleich beginnt unsere Nightmarket-Foodtour, die mir meine Freunde geschenkt haben – mehr dazu dann im nächsten Beitrag!

 

2 Kommentare bei „Spirituelles Bangkok“

  1. Derartige Berichte machen den Leser sogleich neidisch und neugierig zugleich. Der Tipp mit dem Local Guide ist Gold Wert. So lernt man „Touri“ ein frendes Land richtig kennen – abseits vom Massentourismus.

    Ich hoffe, dass euch diese Erfahrungen und Erlebnisse noch llange gemeinsam begleiten!

  2. Woaw was ihr Beide da erlebt! Ganz wunderbar – ich liebe das Spirituelle und hoffe, dass all eure Wünsche in Erfüllung gehen werden bzw. bestehen bleiben!! Viel Spaß weiterhin.

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